Kommen Sie mit auf eine spannende Kultur-Tour zum Thema Wasserhäuschen & Arbeitermilieu durchs Frankfurter Gallus. Erfahren Sie mehr darüber, warum den Frankfurter so viel an ihren geliebten Büdchen liegt, wie diese zu ihrem Namen kamen, was das Arbeitermilieu damit zu tun hat & wie sich das Gallus in den letzen Jahren entwickelt hat. Inklusive 2 Freigetränken.
Die Veranstaltung
Bad Vilbel, Bad Homburg und Bad Nauheim verdienen mit Wasser und Luft ihr Geld, wie es im Norden von Frankfurt guter Brauch ist – Frankfurt versteht es leider nicht. Alles reiche Kurorte, die mit Heilwasser ihre berühmten und kaufstarken Kurgäste anzieht. Frankfurt hat das schon versucht, konnte aber leider nicht mithalten. Um die Mitte des
19. Jahrhunderts konnte man aber teures Mineralwasser kaufen, daher der Name in Frankfurt, die
Wasserhäuschen. Eines der bekanntesten, leider nicht mehr existierenden, war am sogenannten Grindbrunnen am Nizza gelegen, dem Mainufer unterhalb der heutigen Hafenstraße in Richtung Stadtmitte. Außer faulig riechendem und furchtbar schmeckendem Wasser hatte der Brunnen nichts zu bieten.
Die Arbeiterschaft in den schlecht entwickelten Vierteln vor der Stadtmauer im Osten und Westen Frankfurts kam meist mit der Straßenbahn oder dem Sonderzug früh morgens zur Arbeit. Auf der Mainzer Ladstraße stieg man auf Höhe der heutigen Galluswarte aus und bevor man zu Opel, Teves oder den Adlerwerken malochen ging, deckte man sich dort an den
Kiosken erst mal mit
„sauberem Wasser“ ein, dem Brot des kleinen Arbeiters, dem Bier. Der Klassiker nach der Arbeit war ein kühler Äbbelwoi, dem goldenen Saft der Frankfurter. Getrunken, in geselliger Runde, wurde in der heimischen Gartenlaube im Bahnerviertel unterhalb der Mainzer Landstraße oder im Schrebergarten an der Grenze zu Griesheim, wo man alle Viere ausstrecken konnte und zu sich selbst sagen konnte, wie fleißig man wieder gewesen war.
Heute sucht man sie mittlerweile verzweifelt. Zu laut, zu schmutzig, ein Ärgernis für die Nachbarschaft, oft aber auch einfach zu gefährlich zwischen Trambahngleisen und Schnellstraßen gelegen. Keine der Wasserhäuschen ist heute denkmalgeschützt. Viele können sich nur noch halten, weil sie entweder an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt liegen oder zu einem schicken Café mit Außenanlage gewandelt haben. Kaffee und Kuchen bekommt man da heute, Alkohol eher nicht, wegen der spielenden Kinder. So wie das schön restaurierte und liebevoll gestaltete Kultkiosk Gusti am Gustavsburgpark. Das Gusti bietet Spaß für Groß und Klein, sommerliche Konzerte im Außenbereich, Flohmarkt am Wochenende, eine absolute kulturelle Bereicherung des Gallus.
Bitte beachten: Sie benötigen ein gültiges RMV-Ticket (Tagesticket)
Bei dieser Führung handelt es sich um keine Sauf-Tour sondern eine Kultur-Tour!
Infos
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Treffpunkt: Gusti Kultkiosk FFM, Mainzer Landstraße 399, 60326 Frankfurt
Endpunkt: YokYok City Kiosk, Am Hauptbahnhof 6, 60329 Frankfurt
Rollstuhl- und/oder Kinderwagengerecht: Ja
Mindestalter: keine Altersbegrenzung